In die Augen sehen - Blickkontakt halten
Augen gehören zu den merkwürdigsten Sinnen des Körpers überhaupt. Menschen scheinen sich anzusehen - und sofort weiß der eine, was der andere meint. Jedenfalls scheint mir das oft so, daß es bei den meisten Menschen so funktioniert. Bei mir ist das etwas anders. Aus mehreren Gründen vermeide ich es möglichst, Menschen in die Augen zu sehen.
1.
Absorbierende Tiefe.
2. Ablenkung von allem, was geredet wird
3. Es bringt nichts - ich kann dadurch den anderen nicht besser verstehen,
keine Botschaften mit Blicken aussenden oder aufnehmen.
4. Angeblich soll es "Wahrhaftigkeit" und "Aufrichtigkeit"
zeigen, wenn man anderen in die Augen blickt. Ich glaube sowieso alles, was
man mir ein bißchen logisch glaubwürdig erzählt - Stichwort:
vorgeheizte Ideallinie beim Formel 1. - und ich lüge Leute nicht an -
warum dann noch in die Augen schauen?
zu 1.: Irgendwo habe ich gelesen, die Augen seien eine Art "Spiegel der Seele". Ich habe keine Ahnung, was Menschen sehen, die mir in die Augen schauen, aber wenn ich dies bei anderen versuche, und zwar "voll bewußt" und vollständig emotional anwesend, dann ist es, als würde ich von dem Menschen verschlungen werden. Es ist ein echtes Grauen. Es tut fast körperlich weh in den Augen.
zu 2.: Ich kann niemandem zuhören, wenn ich dabei darauf achten muß, in die Augen zu schauen. Wenn ich jemandem zuhöre, dann schaue ich lieber auf unbewegte Gegenstände - alle Reize, die durch die Augen ins Gehirn gelangen überlagern sonst das Gesagte und ich kann meinem Gegenüber gedanklich nicht folgen.
zu 3.: Das verstehe ich nichtmal - dazu kann ich nichts schreiben.
zu 4.: Wenn ich weiß, daß ich nicht lüge, warum soll ich jemandem in die Augen blicken? Wenn ich dadurch nicht besser entscheiden kann, ob ich etwas, was mir gesagt wird, in Zweifel ziehen soll, warum soll ich dann in die Augen blicken?
Noch etwas: Ich
"kann" Menschen in die Augen blicken - aber man sollte dazu besser
"starren" sagen. Ich habe schonmal einen Lehrer fast extrem nervös
gemacht, weil ich die ganze Stunde lang nur in seine Augen geblickt habe.
Ich habe nichts mitbekommen, was im Unterricht ablief, und auch sonst war
ich emotional nicht dabei. Es gibt dieses "Spielchen": Zwei schauen
sich gegenseitig in die Augen, und wer zuerst lachen muß, hat verloren.
Ich war darin gut, denn ich hatte den Trick, einfach durch den anderen und
seine Augen hindurchzusehen, als wäre das gar nicht vorhanden.
Ein Test, den
ich vor kurzem mal mit mir selber gemacht habe ist folgendes: Ich habe ein
Schwenk-Kaleidoskop, mit einer dicken Linse und Spiegeln drin, mit dem man
alle Dinge vielfach sehen kann. In einer Gruppe von Leuten haben diese ebenfalls
damit gespielt, und Verschiedenes ausprobiert - und auch, durch das Ding das
Auge einer anderen Person zu betrachten. Das wollte ich dann auch mal probieren
- vergeblich! Ich bin fast ausgerastet, als ich dadurch direkt in ein Auge
geblickt habe - es war einfach zu intensiv!
©
Diana, Oktober 2002
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