Soziale
und emotionale Fertigkeiten
1.
Fehlt
es dem Kind an Verständnis dafür, wie es mit anderen Kindern spielen
kann?
Beispiel: Es kennt die ungeschriebenen Regeln von sozialen Spielen
nicht.
2.
Vermeidet
es den sozialen Kontakt lieber, wenn es die Möglichkeit hat, mit
anderen Kindern zu spielen, etwa in der Schulpause?
Beispiel: Es geht in einen abgelegenen Raum oder in die Bibliothek.
3.
Ist
sich das Kind sozialer Konventionen oder Verhaltensmaßregeln nicht
bewußt, und neigt es dadurch zu unangemessenen Handlungen und Bemerkungen?
Beispiel: Es sagt etwas zu jemandem, ohne sich bewußt zu sein,
daß diese Bemerkung womöglich verletzen könnte.
4.
Fehlt
es dem Kind an Empathie, d.h. dem intuitiven oder unmittelbaren
Verständnis für die Gefühle anderer Personen?
Beispiel: Es erkennt nicht, daß eine Entschuldigung einer anderen
Person helfen könnte, sich besser zu fühlen.
5.
Scheint
das Kind zu erwarten, daß andere Leute seine Gedanken, Erfahrungen
und Meinungen kennen?
Beispiel: Es erkennt nicht, daß man etwas nicht weiß, weil man
zu dem Zeitpunkt nicht mit dem Kind zusammen war.
6.
Muß
das Kind besonders ausgiebig beruhigt werden, insbesondere, wenn
Dinge verändert werden oder schief gehen?
7.
Fehlt
es dem Kind an Feingefühl im Gefühlsausdruck?
Beispiel: Das Kind zeigt eine für die Situation übermäßig starke
Belastung oder Gefühlsbewegung.
8.
Fehlt
es dem Kind an Angemessenheit in seinem Gefühlsausdruck?
Beispiel: Es versteht nicht, welches Ausmaß seines Gefühlsausdrucks
bei verschiedenen Personen angemessen ist.
9.
Ist
das Kind nicht daran interessiert, an Wettkämpfen, Spielen oder
Aktivitäten teilzunehmen?
10.
Ist
das Kind gleichgültig gegenüber dem Anpassungsdruck?
Beispiel: Es folgt nicht der neuesten Mode bei Spielsachen oder
Kleidung .
Kommunikative
Fertigkeiten
11.
Interpretiert
das Kind Bemerkungen wörtlich?
Beispiel: Es wird durch Redewendungen wie 'sich warm anziehen
müssen', 'Blicke, die töten können' oder 'jemandem die Augen öffnen'
verwirrt.
12.
Hat
das Kind eine ungewöhnliche Sprachmelodie?
Beispiel: Das Kind scheint einen ausländischen Akzent zu haben
oder einen gleichbleibenden Tonfall, bei dem die Betonung der Schlüsselwörter
fehlt.
13.
Erscheint
das Kind desinteressiert an den Kommentaren und Bemerkungen des
Gesprächspartners?
Beispiel: Es fragt nicht nach und nimmt nicht Stellung zu Gedanken
oder Einstellungen des Gesprächspartners .
14.
Tendiert
das Kind in Gesprächen zu weniger Blickkontakt, als man es erwarten
würde?
15.
Ist
die Sprache des Kindes übergenau und pedantisch?
Beispiel: Es spricht förmlich oder wie ein wandelndes Wörterbuch
16.
Hat
das Kind Probleme, einen Gesprächsverlauf zu korrigieren?
Beispiel: Wenn das Kind verwirrt ist, fragt es nicht nach, sondern
wechselt zu einem vertrauten Thema oder benötigt eine Ewigkeit,
um über eine Antwort nachzudenken.
Kognitive
Fähigkeiten
17.
Liest
das Kind Bücher vorrangig zur Information und scheint nicht an fiktiven
Welten interessiert zu sein?
Beispiel: Es ist ein gieriger Leser von Lexika und wissenschaftlichen
Büchern, aber nur wenig an Abenteuergeschichten interessiert.
18.
Hat
das Kind ein ungewöhnliches Langzeitgedächtnis für Ereignisse und
Fakten?
Beispiel: Es merkt sich das Nummernschild von einem früheren
Auto des Nachbarn, oder es erinnert sich deutlich an Vorgänge, die
mehrere Janre zurückliegen.
19.
Zeigt
das Kind keine sozialen 'So-tun-als-ob'-Spiele?
Beispiel: Andere Kinder werden in seine imaginären Spiele nicht
einbezogen, oder das Kind ist verwirrt von den 'So-tun-als-ob'-Spielen
der anderen Kinder.
Spezifische
Interessen
20.
Ist
das Kind fasziniert von einem bestimmten Thema und sammelt begierig
Informationen und Statistiken dazu?
Beispiel: Das Kind wird zu einem wandelnden Lexikon an Wissen
über Autos, Landkarten oder Spieltabellen.
21.
Ist
das Kind übermäßig beunruhigt durch Veränderungen der Alltagsroutine?
Beispiel: Es ist belastet, wenn es auf einem anderen Weg als
gewöhnlich zur Schule geht.
22.
Entwickelt
das Kind fein ausgebildete Gewohnheiten oder Rituale, die vollzogen
werden müssen?
Beispiel: Spielsachen aufreihen, bevor es zu Bett geht.
Motorische
Fertigkeiten
23.
Hat
das Kind eine schlechte motorische Koordination?
Beispiel: Es ist ungeschickt im Ballfangen.
24.
Hat
das Kind einen merkwürdigen Gang, wenn es läuft?
Andere
Merkmale
1.
Ungewöhnlich
Angst oder Unbehagen aufgrund:
a)
-
gewöhnlicher Geräusche, z.B. von elektrischen Geräten
b)
-
leichter Berührung an Haut oder Kopf
c)
-
des Tragens bestimmter Kleidungsstücke
d)
-
unerwarteter Geräusche
e)
-
des Anblickes bestimmter Objekte
f)
-
lauter, überfüllter Orte, z.B. Kaufhäuser
2.
Eine
Tendenz zu 'flattern' oder zu schaukeln, bei Erregung oder Bekümmerung
3.
Fehlende
Empfindlichkeit für geringfügigen Schmerz
4.
(später
Spracherwerb)
5.
Ungewöhnliche
Gesichtsgrimassen oder -tics
Wenn
die Mehrheit der Fragen mit Ja beantwortet wird, und die Einschätzung
zwischen 2 und 6 liegt (das heißt auffällig über dem normalen Wert),
so bedeutet das nicht automatisch, daß das Kind Asperger Syndrom
hat. Dennoch besteht diese Möglichkeit, und es empfiehlt sich eine
Überweisung an eine Stelle, wo eine endgültige Diagnose erfolgen
kann.
Die
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